Ich saß am Meer, in den Dünen, spielte mit Phileas, kehrte diesen Sommer an so viele wunderbare Orte zurück und erkundete neues. Auf Reisen, ja da ging es uns gut. Doch war dieses Gefühl sehr trügerisch. Dies spürte ich auch schon damals, konnte es aber noch nicht benennen. So tingelten wir durch Europa. Kamen zuletzt in Metz/Frankreich an. Dort stürzte ich dann mit dem Skateboard, Rippenprellung. So endete unsere Reise sehr zäh. Bruchlandung

Im September nahm der Alltag, aus Arbeit, Kindergarten und unser Leben zu managen wieder Fahrt auf. Puh, alles schmeckte fahl, war zu viel, alles kam zusammen und Fühlte sich einfach nur leer an. Die Verbindung zu Phileas wurde schwieriger, denn ich habe auch keine mehr zu mir gehabt. Dies erkannte ich aber noch nicht. Phileas schon.

In diesem alten, neuen Alltag, war sie dann plötzlich da, die Angst, die Panik, Kontrollverlust. In Situationen in der es keine Gefahr gibt. Es hat sich schleichend angebahnt. Schweiß, Schwindel und Herzrasen. Okay, alright, fuck it – dachte ich mir. Habe ich das nicht damals bei Steffi gesehen und begleitet? Ich habe für mich, diesen Punkt nie ausgeschlossen. Nach alldem was passierte.

Erste Amtshandlung, Krankschreiben. Klar werden. Meditieren. Denn dies habe ich vernachlässigt. Was mich anfangs bereits innerlich stabilisierte und mir Kraft gab ohne zu verdrängen. Den Pfad habe ich in der trügerischen Freude auch auf Reisen verloren. Aber warum genau geht es mir nun so beschissen?

Dann habe ich es gecheckt. Ich verfiel wieder in alte Verhaltensmuster, die nur meinem erfundenen ICH dienen, meinem SELBST aber schaden. Ja, ich erkannte jetzt sogar wahrlich zum ersten mal in meinem Leben, was ich da für ein erfundenes ICH gezüchtet habe. Was durch den Schmerz der weitaus länger zurückliegt als der Trauerschmerz über Steffis Tod, gefüttert wurde. Scheidungskind, und weitere Schicksale, jene welche wir alle in unserem Leben erleben und ansammeln führten zu einem Schmerzkörper den ich mit meinem Verstand immer wieder versuchte zu lösen. Was nicht geht, den der Verstand ist ja gerade ausschlaggebend für dieses Problem. Dort findet keine wirkliche Heilung statt. Nur innerer Kampf, Leiden, Schmerz und Angst wird immer wieder von neuem erzeugt. Identifiziert man sich also zu sehr mit dem Verstand, mit den Emotionen, werden diese Unterbewusst wahrgenommen und das Energiefeld des Schmerzes wird immer größer. Diese Theorie stammt unter anderem von Eckart Tolle. In seinen Büchern finde ich gerade so viel Wahrheit. In seinen Zeilen entdecke ich, was ich im negativen praktiziert habe und finde mich wieder. Aber nicht mein ICH sondern mein SELBST. Seine Theorien habe ich tatsächlich erlebt – „Experience is the greatest teacher of all“.

Ich finde mich also gerade wieder ein in mir. So intensiv und tief wie ich das noch nicht kannte. Außer vielleicht als Kind. Denn wir werden alle mit dieser Unschuld und dieser Gabe auf unser Selbst zu hören geboren. Dann wird es uns aberzogen, konditioniert und nicht wenige von uns verlieren sich dann in diesem Meer aus immer wieder neu erzeugtem Schmerz auf der Verstandsebene. Wir müssen einfach nur aufhören gegen unser Selbst zu kämpfen, JA sagen zu dem was wir sind. Dann kommt Einklang und Harmonie in unser Leben, egal in welcher noch so großen Krise wir stecken. Davon bin ich überzeugt. Weil ich es gerade erlebe.

Bin ich mit mir meinem inneren im Einklang, dann merke ich wie sich viele Probleme einfach auflösen. Wenn ich täglich übe gegenwärtig zu sein, in den alltäglichsten Situation wie Spülen, Wäsche aufhängen oder Zähne putzen. Dann kommt auf einmal Freude, Liebe und Leichtigkeit in mein Sein. Dann wird auch der Schmerz und das Leid nach und nach umgewandelt oder neutralisiert, wie bei einem Alchemist. Da fängt echte Trauerbewältigung an. Da kann ich immer wieder aus mir selbst schöpfen. Ich begrüße all das was in mir hochkommt doch identifiziere ich mich nicht mehr damit. Dann sehe ich in mir den Wind und die Wellen wenn ich meditiere und sie sind so kraftvoll. Es fließt einfach Energie. Die Energie des Lebens. Die Energie der Seelen. Die Energie des Universums. Egal wo ich bin und sein werde.  

2 Kommentare

  1. Lieber Max,

    Ich habe so etwas noch nie gemacht, einen Kommentar hinterlassen.
    Aber heute will ich es tun, weil Deine Zeilen mir gerade so gut tun, mir Hoffnung schenken und Mut machen, in meiner aktuellen Situation. Und dafür will ich Dir danke sagen.
    Denn es ist ein Geschenk daran erinnert zu werden, dass auch in der größten Trauer alles in uns ist. Alles was wir wirklich sind. Und dass wir jeden Tag die Chance haben JA zu sagen… zu dem was ist, zu uns selbst, zum Leben.

    Alles Liebe für dich und euch.
    Maren

    1. Liebe Maren,

      Es erfüllt mich echt mit Freude, wenn dir meine Zeilen Hoffnung und Mut schenken können – berührt mich tief. Ich kann auch nur Danke sagen, für deine Gedanken, dein empfinden. Ich wünsche dir ganz viel Leichtigkeit, dass Leben spielerisch zu meistern. Love&light, Max

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