In diesem Post, geht es primär nicht um mich. Es geht um Phileas, um das Begleiten von Kindern, um friedvolle Elternschaft (ich übe mich darin) und vor allem geht es um die Erfahrungen welche wir gemeinsam machen.
Seit Wochen ist Phileas sehr oft zornig, aggressiv und wütend. Ja, es ist ein stückweit normal. Ja, dass ist halt eine Phase. Sagt man und bekommt man oft zu hören. Okay, aber wenn die Phase so lange geht und ich merke das nichts wirklich hilft, bringt einen dies schon ans äußerste. Und ich finde das nicht unbedingt okay. Wir haben Bücher über Wut und Trauer gelesen. Spiele und Rituale gefunden und entwickelt. Aber nichts hat so richtig geholfen. Ich fragte mich also immer wieder, woher kommt es? Ist es seine Trauer? Ja, aber nicht immer. Ist es seiner aktuellen Entwicklungsphase geschuldet? Zum Teil. Ist er auf mich sauer, weil……? Warum könnte er sauer sein?
Es ist eine Mischung aus allem, doch im Kern, dort wo diese Emotionen entspringen, geht es eigentlich nur um folgendes: „ich will so sein wie ich bin“
Am Wochende ist der Knoten dann geplatzt.
Mir ist nochmal bewusst geworden, dass auf unsere Reise im Sommer, all dies kein Thema war. Weil er einfach sein konnte wie er ist und wann er es wollte. Im Alltag, in unserem System aus Arbeit, Kindergarten und Fremdbestimmung geht dies abhanden. Er braucht dafür, als Ausgleich, bei mir einfach ein Höchstmaß an Freiheit. Alles muss und darf raus.
Also, habe ich ihn einfach machen lassen. Sei frei, sei wie du bist. Aber nicht nur sagen „ich liebe dich so wie du bist, nein ich akzeptiere wer du bist und was du brauchst“ Spielzeug am Tisch, „Lass es uns feiern“.
Nackt rumlaufen, „Wenn dir nicht kalt ist, dann lass uns doch so in Garten gehen“.
Und was passiert, sein Zorn verschwindet,
und wir gehen in den Frieden.
Ich fange an zu verstehen, was es wirklich heißt ein Kind frei zu begleiten. Ich darf meine eigenen Ängste und Werte, durch Phileas immer wieder neu hinterfragen und kennen lernen.
FUCK YEAH….. lass uns leben, und losziehen. Wir können es kaum erwarten ohne diese festgefahren Systeme zu leben. Eine Zeitlang …… Alles ist nur eine Zeitlang.
Toller Beitrag. Man kommt ins Nachdenken und fängt an seinen eigenen Alltag und den des Kindes zu reflektieren.
Das Kind Kind sein lassen. Sein Alltag soll so wenig wie möglich von meinem beeinflusst werden (Einkaufen gehen; Dinge unternehmen, die man eigentlich nur für sich tut; etc.). Das nehme ich mir für die nächste Woche vor 🙂 Danke für den Input
…. Danke lieber Klaijd. Es erfüllt mich mit Freude wenn meine kleinen Beiträge aus meiner Sicht aufs Leben auf solche Resonanz stoßen. Wir können viel von Kindern lernen, sie erinnern uns stets auf absolut ehrliche Art und Weise was wir sind und wie wir handeln. Die Kinder gehören sich und wir dürfen sie ein stückweit in ihrer Existenz begleiten. Wir dürfen ihnen den Raum geben ihr Potenzial voll und ganz zum strahlen zu bringen…… Dies ist nicht leicht, dies erfordert Hingabe, dies lässt uns immer wieder an unsere eigenen Grenzen stoßen….. Es ist ein Geschenk, welches wir annehmen sollten….. Each one teach one.